William Bradfield, der erfolgreichste Kometenjäger 1927-2014

William (Bill) Bradfield war kein Berufsastronom, sondern Amateur. Bereits im Alter von 13 Jahren begann sich William auf der Farm seines Vaters in Neuseeland für Astronomie zu interessieren.

Sein Interesse für Kometen entwickelte sich erst als er 43 Jahre alt war. Anfang 1970 hatte er den hellen Kometen Bennet beobachtet, was einen großen Eindruck bei ihm hinterließ. Dieser Komet war von einem Amateurastronomen in Südafrika entdeckt worden.

Bradfield wurde Mitglied der Astronomical Society of South Australia und im August des selben Jahres kaufte er von einem Mitglied ein selbstgebautes Teleskop, einen 150mm f/5.5 Refraktor.  Er war fest entschlossen, damit selbst Kometen zu entdecken.

Er begann damit am 1. Januar 1971 und wendete 260 Stunden Beobachtungszeit auf, bis sein Name erstmals mit der Entdeckung des relativ hellen Kometen mit der Bezeichnung C/1972 E1 (Bradfield) in die Fachwelt eintrat.

Dies beflügelte ihn, weiter zu suchen, um sich und anderen zu beweisen, dass seine erste Entdeckung mehr als nur ein Glückstreffer war.

Am 23. März 2004 entdeckte er im Alter von 76 Jahren seinen 18. Schweifstern, Komet C/2004 F4 (Bradfield).

Fast alle von Bill Bradfields Entdeckungen waren bei der Entdeckung schwache Objekte , oftmals nur 9.bis 10. Grössenklasse (Helligkeit).

Kometen mit dieser geringen Helligkeit sieht man selbst in einem großen Fernglas kaum noch.

Spezielle Teleskope dafür sind die Kometensucher.

Oft sind es Linsenfernrohre mit größerer Öffnung und relativ kurzer Brennweite. Dazu wird ein langbrennweitiges Weitwinkelokular für möglichst geringe Vergrösserung und maximal großem Gesichtsfeld für den Überblick bei der Kometenjagd gewählt.

Bill Bradfield entdeckte die meisten seiner Kometen mit dem "Billscope" seinem 150mm F 5.5 Refraktor und nur wenige mit einen 250mm F/5,6 Newton.

Er hatte in Neuseeland einen natürlich dunklen Himmel in Richtung Osten, wo die meisten Kometen kurz vor Sonnenaufgang für Ihn aufzufinden waren. Durch seine geografische Position war er japanischen Kometenjägern eine Stunde in der Zeit voraus! 

Kein anderer Amateurastronom hat es geschafft   18 mal seinen Namen am Himmel zu verewigen.

Wer träumt nicht davon, seinen Namen mit einer Kometenentdeckung in den Himmel zu schreiben?

Bildquellen : Sky & Telescope