Jaegers 6"F5 Kometensucher

von 1996 -2010

Als ich 1988 meinen Freund Albert Wacker in Kärnten auf dem Wöllaner Nock kennenlernte besaß er ein wunderbares lichtstarkes Linsenfernrohr, einen 6"F5 von A. Jaegers aus USA. Besonders angetan hatte mir der Anblick des Cirrusnebels am Stück und dem Nordamerikanebel in seinem Instrument.

Jahre später, 1996 erhielt ich die Gelegenheit von meinem Sternfreund Uwe ein solches Fernrohr zu erwerben. Neu waren diese Objektive nicht mehr erhältlich und die Verkäufer vom amerikanischen Gebrauchtmarkt scheuten sich über den großen Teich zu verschicken. So half nur ein Kauf über Bekannte/ Verwandte, die auf dem amerikanischen Kontinent  leben. Über solche Quellen ist die Optik von Jaegers zum Uwe gekommen. Irgendwann war sein 6"F5 Jaegers Refraktor doch feil und ich musste den haben.

Ich habe daraus einen "Dobson Refraktor" gebaut. Der Tubus bekam ein etwas später einen selbst gefertigten 3,5" Auszug um Vignettierung durch einen eingetauchten Okularauszug zu verhindern. Der Einsatz von schweren Okularen und deren problemlosen Wechsel ohne Objekte zu verlieren, wurde mit einer Kniehebelbremse am Höhenalger ermöglicht. 

Ich wollte maximal mögliches Gesichtsfeld genießen. Mit einem 35mm Panzerokular, das 70°Gesichtsfeld bot, passte der ganze Cirrusnebel gerade rein. Der schöne Doppel Sternhaufen h&chi im Perseus war ebenso ein besonderer Genuss, das Lieblingsobjekt vom Albert. 

2005 haben wir uns zum ITT auf der Emberger Alm in Kärnten getroffen. Albert schaute mit seinem Jaegers zu mir, ich mit meinem Jägers zu Ihm rüber, dazwischen etwa 100m Abstand. "Du Schlingel" habe ich Ihm zugerufen, als ich durch Alberts Teleskop umgelenkt in einen gelblichen Himmel sah. Du hast einen Gelbfilter im Auszug stecken! Deshalb hat Dein Objektiv scheinbar einen geringeren Farbfehler!

Aber dann sah ich aus der Entfernung noch etwas Unerfreuliches in seiner Optik - Glaspilz! Der musste dringend raus.

Ich habe noch am selben Nachmittag sein Objektiv im Gasthof Fichtenheim zerlegt. Gepolstert auf einer Rolle Toilettenpapier wurde mitten in der Gastwirtschaft die Objektivfassung zerlegt und das LInsenpacket am Rand mit einem Bleistift gegen unbeachsichtigte Verdrehung gekennzeichnet.

Die Linsen dann vorsichtig auseinander und es gelang den Glaspilz ganz vorsichtig mit optischer Reinigungsflüssigkeit zu entfernen. Nach dem Zusammenbau war Alles wieder top und Albert sehr zufrieden.

Erst Jahre später gab es aus chinesischer Fabrikation  Skywatcher Objektive ähnlicher Abmessung, die qualitativ einer Jaegers Optik aber nicht folgen konnten.

Wie hieß es in der Werbeanzeige von Jaegers:

"Our Lenses are unequaled" - wie wahr!

Was mit dem kurzen 6" Jaegers Fernrohr gesehen werden kann, ist in meinem Beobachtungsbericht vom September 2007 zu lesen.

Albert  am 6"F5 Jaegers Refraktor beim Tannenzapfenspechteln

Albert beim Wiedereinbau seines Objektivs nach der Reinigung

Mein Jaegers Kometensucher D 152mm/ F760mm  mit selbst konstruiertem Okularauszug/ D=90mm freier Öffnung /auf einer Dobsonmontierung mit Kniehebelbremse für den Okularwechsel.

August 2008 auf der Bieler Höhe / Parkplatz vom Silvretta Stausee auf 2032m.ü.N.N.