1992: Skylight 16, der erste käufliche Dobson made in Germany

Im Frühjahr 1991 wurde mit der Konzeption eines Dobsonteleskops mit 16 "Öffnung begonnen.

Optiklieferant wurde die Firma Meade aus USA. Meade bot in Ihrem Sortiment einen 16" F4.5 Spiegelset für ein Newton Teleskop an. 

Vorgefertigte Spiegelzellen und Okularauszüge wurden von Stefan Thiele bei Kenneth Novak in USA geordert.

Der Bau von Gitterrohr Tubus, Dobson Montierung, Lackierung ,Endmontage und Justage, war mein Part.

Als Materialien für Tubus und Montierung wurden Siebdruckplatten in verschiedenen Stärken gewählt, die glatten Seite wurde mit Haftgrund versehen und vom Profi mit Autofarben lackiert. Die Kanten wurden mit Aluminiumprofilen und Kugelecken aus dem Flightcase Bau geschützt. Damit erhielt das Teleskop ein professionelles Aussehen. Die Lackfarbe konnte sich der Kunde im Fall einer Vorbestellung aus Farbkatalogen von Automobilherstellern aussuchen. 

Die rauhe Seite der Siebdruckplatte wurde für den Tubus als Innenseite verwendet und mit mattschwarzem Kunstschmiedelack beschichtet.

Ringe von Hut, Halbscheiben der Höhenlager wurden mit Hilfe von Vorrichtungen und einer Stichsäge geschnitten. Die Hutwand bestand aus dünnem GFK, die Innenseite mattschwarz lackiert.

Die Spiegelzellen von Kenneth Novak entsprachen leider nicht meinen Qualitätsanforderungen und wurden von mir nachgearbeitet. Die Justage der Spiegelzelle erfolgte danach mit gefederten Zugschrauben und einer Konterung. Damit war die Kollimation der Optik einfacher und beständiger als bei Vorlagen aus USA.

Das erste "Dobsonian Telescope made in Germany" ein grüner Skylight 16 Dobson, wurde 1992 der FAA (Fachmesse für Amateurastronomie) in Laupheim präsentiert. Die Konkurrenz hatte damals kein vergleichbares Produkt vorzuzeigen, nur einfache Coulter Teleskope mit Papptuben. 

Wir erfuhren großes Interesse an unserem "Skylight 16" Dobson. Noch auf der Messe wurde unser Ausstellungs Teleskop verkauft. Am Tag darauf habe ich es geliefert und den Kunden eingewiesen. Nun konnten Optiken für neue Skylights bei Meade geordert.

Leider erwies sich John Diebel, Inhaber von Meade, nicht als zuverlässiger Optiklieferant. Die Liefer- Zeiten wuchsen von anfangs 6 Wochen auf über 6 Monate. Dann dauerte es bei einer Bestellung über ein Jahr bis Optiken zu uns geliefert wurde. Wir haben daraufhin schweren Herzens nach nur 6 Teleskopen diese kleine Serie eingestellt.

Skylight 16 Nr.1 tauchte viele Jahre später aus dem Nachlass des ersten Kunden im Fernrohrland auf. Der heutige Besitzer wohnt im Norden Deutschlands. Eines der Teleskope steht in der Sternwarte Ehingen, der Außenstelle der Volkssternwarte Laupheim. 

Auf Wunsch habe ich für einen Sternfreund Nr.5,ein dunkelrotes 14,5" F/5.5 Dobson mit einem Spiegelsatz von Galaxy Optics angefertigt.

Das letzte Exemplar dieser kleinen Serie, Nr.6,wurde für einen Coulterspiegel 10.1" F4.5 gebaut.

Das war das mein Reiseteleskop auf einer Reise mit dem Wohnmobil durch Marokko im Frühjahr 1994. 

Damals habe ich erstmals Objekte des Südhimmels, den Kugelsternhaufen Omega Centauri, die Galaxie Centaurus A und den Bug Nebel im Sternbild Skorpion damit gesehen. 

2004 ist mein Sohn Alexander im Alter von 17Jahren der Besitzer des 10" Skylight Dobson geworden. 

Der grüne 10"F/4.5 Dobson mit Alex auf dem ITT im Herbst 2010 daneben der gelbe 6" Jaegers Refraktor

Skylight 16 Exemplar Nr.2 in  Opel GT Gelb

Der Prospekt vom Dobsonteleskop Skylight 16

Nr.3: Ein blauer Skylight 16 steht in der Sternwarte Ehingen /Donau

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