Mein erster Besuch beim ITV 2024 in Gedern! 

Vergangene Woche habe ich mit meiner Frau Ivi und meinem neuen alten Rapido Wohnwagen das ITV in Gedern besucht.

Mit 1,97m Höhe im Fahrzustand passt er in eine Garage. Man kann ein Klappdach aufstellen um im Innern 1,90m Stehhöhe zu erhalten. 

Durch schlanke 1,80m braucht es keine Zusatzspiegel am Zugfahrzeug und ich komme noch um das Eck in unserer Tiefgarageneinfahrt.

Mit Deichsel ist der Rapido 4,50m kurz und passt noch auf den PKW Stellplatz. 

Wir sind am Mittwoch nach Gedern gefahren, mit meinem 16" Flugreisedobson, dem Zitronenfalter im Kofferraum.

Dank Martin & Ute, die bereits seit Sonntag in Gedern waren, habe ich ein passables Plätzchen auf bereits abgetrockneter Wiese reserviert bekommen.  

Nach freundlichem Hallo in der Nachbarschaft wurde der Wohnwagen in Position gebracht, die Stützen ausgefahren und ein kleines Vordach in die Kederleiste eingefädelt. Schnell waren darunter die Klappstühle und davor der Dobson aufgestellt. 

Der erste Abend war sehr feucht, schon 1 Stunde nach Einbruch der Nacht war der Fangspiegel zu getaut. So war der Ausflug in den Frühlings Sternenhimmel sehr kurz.

Einmal schnell zum Leo Triplett und zu M51 und M101 und anschließend zum Kometen C 2023 A3 Tsuchinsan -ATLAS hat es gereicht. Um 23 Uhr zog der Himmel zu und so es ging am Anreisetag schon um Mitternacht ins Wohnwägele zum Bubu machen.

Es schläft sich sehr gut in unserem kleinen Wohnwägele. Für 2 Personen wird die Sitzecke im Bug zum 1,70m x1,90m großen Bett umgebaut.

Der nächste Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück im Sonnenschein und Camping Zeremonien. 3 Stunden Geschirr spülen, Duschen, Wasserholen, dazwischen immer wieder Schnaken. Gegen Mittag unternahmen wir eine ausgedehnte Spazierrunde durch das Gelände um zahlreiche Bekannte zu begrüßen und danach eine kleine Erkundungsrunde um den See zu laufen. 

Sehr gefreut habe ich mich folgende Freunde zu treffen: Ronald Dohmke, wir haben gleich vor Ort zusammen den Rapido Wohnwagen Club der Sterngucker gegründet :-))

Meinen Freund Rolf Eckert aus Freiburg tauchte auf, den ich nach vielen Jahren endlich wieder treffen konnte, große Freude!

Uwe Karg, der war lange Jahre für die Backnanger Sterngucker verschollen!

Joerg Peters, der einem sagenhaft gelungenem 41" F3,25 Dobson (1,05m Spiegelteleskop!!), transportiert im VW Caddy mitgebracht hat.

Das Urgestein der Deep Sky Beobachter, Timm Klose war mit Astrobus und  20" Dobson anwesend.

Und viele weitere wohlbekannte Gesichter aus zahlreichen Treffen.

Unweit einer Runde um den Gedener See hat uns dann das 14 Uhr Mittagsloch unter einen Sonnenschirm vor einem indischen Lokal gezogen. Der späte Nachmittag wurde in gemütlicher Runde im Sonnenschein verbracht. Nebenan konnte in Martins Coronado Teleskop die Sonne in H-Alphalicht, mit seinem Apo Bino im Weisslicht beobachtet werden. Kurz vor Dämmerung wurde der Dob für die Beobachtungsnacht vorbereitet und Ronalds Sockenwärmer auf der Rückseite meines Sekundärspiegelns angeklebt.

Dadurch blieb die Optik des Fangspiegels am 2ten Abend klar.  Als erstes Objekt wurde mein nun 54ter Komet C 2023 A3 im Sternbild Jungfrau nahe dem Stern Delta aufgesucht. Mit etwa 8,5 mag war deutlich ein Schweif zu sehen. Dieser Komet soll uns im kommenden Herbst mit einer Helligkeit bis zu 0 mag große Freude bereiten. Danach ging es wieder hoch zu M51, die ziemlich im Zenit stand. Beim Ge-eiere am dem Dob ist es spürbar, dass die GX nahe am Zenit positioniert war. Dafür wurde ich mit einem tollen Anblick von den Spiralarmen und einer direkt sichtbaren Brücke zum Begleiter belohnt. 

Das nächste Objekt in den Jagdhunden war die irreguläre Gx NGC 4449 auch "das Rechteck" genannt, anschließend zu NGC 4631 , der Heringsgalaxie, auch wegen ihrem kleinen Begleiter "der Wal" genannt. Zusammen mit NGC 4656-7, dem Hockeyschläger sichtbar in einem Gesichtsfeld dank dem 30mm Leitz Kuhauge Okular bei 60x!  Weiter über zahlreiche  Gxen im Coma zur "Schwarzes Auge" Gx M64. "Die Nadel NGC 4565" war das nächste Objekt, welche bei gute Himmel bei Aufsuchsvergrösserung "60x" förmlich in mein Auge sprang.

Anschließend habe ich genau zwischen Vindemiatrix in der Jungfrau und Denebola im Löwen gehalten und auf Anhieb das Zentrum mit M 84 und 86 im Gesichtsfeld aufgefunden. Zusammen mit Copelands Eyes waren 7 Gxen im 1,4° grossen Feld zu sehen. Ich bin hin und her gefahren, auch den Galaxien M100 und zu eliptischen Gx M87.  Nein, den Jet habe ich dort nicht gesehen!🙂

M104, die Sombrerogalaxie beendete die Tour im Virgo Galaxienhaufen.

Um den Raben war es etwas dunstig, da habe ich die Antennen nicht aufgesucht. Um 0 Uhr 30 habe ich meine Equipment eingeräumt und eingeschlossen, um etwas abseits auch mit anderen Teleskopen spechteln zu können. Leider gab es in der Nacht davor einige Einbrüche und Diebstähle auf dem Platz , die zur Vorsicht zwangen.

Zusammen mit Martin und Rüdiger Heins ging es zu Jörg Peters mit seinem neuen selbst gebauten 105cm F 3,25 Dobson. Frank Gasparini (selbst 36" Dobson Eigner) und Walter Kutschera , Vater des ITVs waren bereits vor Ort. Frank hat auf Anhieb die gewünschten Objekte eingestellt, zuerst die Nadelgalaxie NGC 4565 im 41" und mit 21er Ethos knallhell mit dunkelschwarzer Staubkante zu sehen war. Im 13mm Ethos wurde dieser tolle Anblick nochmals gesteigert in  ein Gesichtfeld füllendes Objekt. Ich hätte die Nadel gerne noch etwas länger angeschaut, wollte aber die sabbernde Gemeinde hinter mir nicht durch längeres Warten zum Meckern animieren.

Dann war als nächstes Objekt der Begleiter von M13, die Galaxie NGC 6207 an der Reihe. So strukturiert mit Spiralarmen wie Flügelchen habe ich diese GX noch nie gesehen.

Der Kugelsternhufen M5 war mit den 13 Ethos bei 250x bis in den Kern aufgelöst.

Danach bekamen wir eine M82 mit wahrhaft zerfletterten dunklen Strukturen zu sehen.

Danke und Chapeau an Jörg, für Deinen Mut und Können ein solch tolles Teleskop mit makelloser Optik zu planen und fertig zu stellen.

Es war kurz vor 3 Uhr und ich bin dann im Rausch des genossenen Sternenlichts in Richtung Rapido Wohnwägele geschunkelt.

Am Freitagabend war recht schnell Schluss mit dem Teleskopieren, nicht wegen einem Problem mit der Optik, sondern mit Dunkelheit des Himmels. 

Die bisher einzigartige Polarllchterschau, die sich uns von 22 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht geboten wurde, hat in der Helligkeit sogar das Sternbild Cassiopeja absaufen lassen.

Es war der absolute Höhepunkt meines ersten und damit unvergessenen ITV.

Der kleine Rapido passt mit 1,97 m Reisehöhe in die Tiefgarage rein.

ZuCampen kann das Dach auf 1,90m Stehhöhe hochgeklappt werden. Mit Rapido Wohnwagen und 16" Reisedobson beim ITV.

Das 4" Apo Bino von  Martin Neumann, dahinter sein 90mm Coronado

Der sagenhafte 105cm F3.25 Dobson von Joerg Peters

Ab 22 Uhr wurde der Himmel durch Polarlichter aufgehellt.

Polarlicht im tiefen Westen trotz heller Mondsichel sehr auffällig am Himmel zu sehen.

Um 24 Uhr wurde grünes Polarlicht deutlich sichtbar, es gab sogar  in schnellem Wechsel vom Zenit ausgehende Streamer zu sehen.